Gastbeitrag: Per Fahrrad bis zum Eismeer 13
Veröffentlicht am 30.08.2023
„Auf einsamen Wegen unterwegs in Kanadas Westen“
– Der nächste Gastbeitrag von Globetrotter und Radler Reinhard Pantke
Teil 13: Erlebnisse und Eindrücke aus Dawson City
Der Globetrotter und Radler Reinhard Pantke schickt uns einige Bilder aus Dawson City im Yokon Territorium.
Er schreibt: Eigentlich bin ich ja mit dem Fahrrad unterwegs, aber die vielen Waldbrände, die dazu führten, dass Straßen im Juli und August immer wieder gesperrt wurden und Orte evakuiert wurden, sodass auch ich für diese Etappen auf Bus und Flugzeug umsteigen musste.
„Dawson City“ lässt nicht nur die Augen derer aufleuchten, die als Kinder Jack London Bücher verschlungen haben. Der Ort war in Zeiten des Goldrausches Ende des 19. Jahrhunderts für ein paar Jahre die größte Stadt nördlich von San Francisco und westlich von Winnipeg, teils lebten über 30.000 Menschen hier. Die zogen allerdings schnell weiter, als man merkte, dass längst nicht alle reich werden konnten und in Alaska Gold gefunden wurde…
Auch der Schriftsteller Jack London war einer der „Glücksritter“, die in der Hoffnung auf dem großen Nugget den gefährlichen Weg nach Norden angetreten hatten. Er wurde aber nicht reicht durch das Gold, sondern durch die Bücher, die er auch über die Erlebnisse dort schrieb.
Heute leben im Winter ca. 1.500 -1.800 und in den heißen Sommern doppelt so viele Einwohner. Diese kleine, abseits gelegene Stadt stellt aber einiges auf die Beine, es gibt eine Kunsthochschule, ein Musikfestival, ein Filmfestival und allein in der Stadt fünf Eishockeyligen mit jeweils 5-7 Teams (die alle in der eigenen Eishalle spielen!). Es gibt viele Kneipen, Restaurant und sogar ein Casino mit fast allabendlichen Musikshows im Sommer!
Wer sich wundert über die „schiefen Häuser“, damals hatten die Häuser keinen Unterbau, jetzt sacken die alten Bauten im Permafrostboden einfach nach unten ab … Neubürger sind willkommen, müssen sich aber an die Bauordnung halten und ihr Haus aus Holz bauen! Es gibt immer noch einige, die auf den großen Goldfund hoffen! Wer möchte, kann sein Glück noch heute selbst versuchen. Besonders lohnenswert sind die Stadttouren, während deren man auch historische Gebäude wie Post, Bank oder einen alten Saloon betreten kann.
Schweren Herzens legt der Globetrotter die letzten Etappen auf dem Weg nach Inuvik nicht mehr mit dem Rad zurück, da es einfach zu viele Feuer gibt, die sehr dicht an der Straße sind und das Risiko mit dem Fahrrad einfach zu groß wäre. Im Sommer überquert eine Autofähre den breiten Fluss und wenn das Eis trägt, entsteht dort jedes Jahr eine Eisstraße. Auf der anderen Seite findet man noch heute die Überreste einiger Schaufelraddampfer, der bis zum Bau der Straße in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts bequemsten Art, die Stadt zu erreichen. Mit dem Bau der Straße wurden sie allerdings bedeutungslos!
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