Gastbeitrag: Per Fahrrad bis zum Eismeer 7

Veröffentlicht am 08.07.2023

Robert
Reinhard Pantke-Blog

Und wieder berichtet uns der Globetrotter Reinhard Pantke von seiner spannenden Tour

Teil 7: Von Prince Ruper Rupert nach Stewart …

Nicht immer sind es nur die Highlights und das große Staunen, grade als Radfahrer legt man große Etappen zurück, ohne dass sich der Charakter der Landschaft ändert. Ein kleiner Einblick zu 500 km Radleralltag zwischen Prince Rupert und Stewart.

Es wird einsamer
Sobald man Prince Rupert verlassen hat, wird es einsam, die nächste größere Häuseransammlung oder der nächste Laden über 150 km entfernt. Der mächtige Skeena River ist ja nahe seiner Mündung breit wie ein See. Entlang seiner Ufer verläuft nicht nur der Yellowhead Highway, sondern auch die Eisenbahntrasse, über die endlosen Güterzüge vieles transportieren, was im wichtigen Hafen von Prince Rupert ankommt. Doch nicht nur über die großen Dinge staunt man, auch über die Kleinen: An einem der wenigen Häuser hängen Nektartröge, an den sich mitunter 10 Kolibris labben. Die winzigen Flugwunder legen riesige Distanzen zurück und ziehen von Mexiko über 5.000 km hinauf bis zu den Küsten Alaskas.

Reinhard Pantke-Blog

In Terrace gibt es leider eine längere Pause, die ich wegen einer Mandelentzündung einlegen muss und der erste Tag danach ist wirklich richtig anstrengend: Ich mag ja wirklich nicht hohe Temperaturen. Die Hitze definiert sich bei mir schon so, dass alles, was über 20 Grad ist, mir zu heiß ist. ES waren locker 30 Grad und ich verbrauche auf den 108 km 7,5 l Wasser. Einmal wurde richtig nachgetankt bei einem netten Ranger, der auch alle Grizzlybären im Umkreis von 150 km persönlich zu kennen scheint….

 

Reinhard Pantke-Blog

Am Ende der Etappe muss ich echt beißen und einmal hieß es „vom Fahrrad reihern“. Derart erleichtert gehen die letzten 20 km wieder flott und ich finde auf dem sauberen RV Park in Kitwanga nicht nur ein schattiges Plätzchen, sondern auch eine Dusche. Ich bin froh in Kitwanga den „Yellowhead Highway“ verlassen zu können, um auf dem Stewart/Cessiar weiter zu fahren. In Kitwanga, einem Dorf, in dem es angeblich 500 Einwohner geben soll (überwiegend First Nation), gibt es ausser einem kleinen Laden und einer Tankstelle, an der es zurzeit kein Benzin, aber große Burger gibt, nichts! Aber das brauche ich ja als Radfahrer auch nicht.

 

North to Alaska
Nun gut, der Abzweig des Stewart-Cessiar Highway ist dort auch, neben dem Alaska Highway die einzige Verbindungsstraße nach Alaska und ins Yukon Territory, die über Land zu führen.
Das nächste größere Dorf ist (wenn man absieht von einer Siedlung nach 20 km) die Ortschaft „Stewart“ nach 220 km, die aber auch nur 500 Einwohner hat. Unbedingt sehenswert sind die Totems in Gitanyow, sie sind unbedingt den kleinen Umweg wert!

Reinhard Pantke-Blog

Dazwischen nichts als Wildnis, die Bären, die ich am Straßenrand sehe, hauen ziemlich schnell ab und die Mutter mit zwei Jungen trollt sich auch schnell von der Straße in Unterholz. Wieder eine ganz schöne Hitzeschlacht, bei 29 Grad im Schatten. nach 75 km soll es einen Platz am See geben, der sich aber als Mückenhimmel erweist, zudem gibt es nicht mal Trinkwasser und ich beschließe, da es noch früh am Tag ist 155 km zu fahren, um nach „Meziadin Junction“ zu gelangen. Doch dann dreht der Wind und meine Geschwindigkeit nähert sich dem Schneckentempo an, ich sehe mich mitten in der Nacht auf dem Highway, was ich eher vermeiden wollte.

Reinhard Pantke-Blog

Irgendwann hält vor mir ein alter Dodge und ein älterer Herr, bietet mir freundlich an, mich die nächsten 130 km bis Hyder mitzunehmen. Da ich eine Strecke aus der Sackgasse Hyder eher doppelt fahren müsste, überlege ich nicht lange. Auf meine Frage, ob er mich mitnimmt, weil ich so fertig aussehe, antwortet er nur grinsend „ne, das nicht, aber ich bin in 7 Tagen 5000 km gefahren und da es keinen Kaffee gibt, brauche ich Unterhaltung, um nicht einzuschlafen“! Auch ne Begründung 😉 Er sagt noch, dass er nach Hyder zur Rangerstation will, um dort die Grizzlys vor den Menschen zu schützen. Die Einstellung ist mir symphatisch und der Geisterort Hyder in Alaska wird mit seinem „Lachsfluß“ garantiert auch ein Anlaufpunkt von mir sein. Mehr Bilder aus Stewart und Hyder sicher in den nächsten Tagen.

Bilder und Text: Reinhard Pantke
 
Wir von Canada Dream Tours unterstützen “Reinhard” gerne bei seiner Tour und er berichtet hier immer wieder zusammengefasst von seinen Erlebnissen!
Wer tagesaktuell „schnelle Infos“ haben will, diese gibt es regelmäßig auch unter https://www.facebook.com/pantherontour
 
Wenn Sie jetzt auch Lust bekommen haben zu einem Kanada-Abenteuer, wir von CanadaDreamTours haben garantiert ein passendes Angebot für Sie.
Fragen Sie uns.
Wir gestalten Ihre individuelle Kanada-Erlebnisreise! Ihr Team von Canada Dream Tours